Die Pentair Operational Taskforce setzt alle Hebel in Bewegung
Es ist Freitagnachmittag, und viele Mitarbeiter machen sich bereits ins Wochenende auf. Vereinzelt flimmern jedoch noch Bildschirme. Die Pentair Operations Taskforce kommt zum Einsatz.
Wie jeden Freitag kommt auch diesmal die Taskforce zusammen, um dafür zu sorgen, dass es am Montagmorgen keine Überraschungen gibt. Welche externen Probleme können die Produktion beeinflussen? Welche Vorkehrungen können getroffen werden? Welche alternativen Lösungen können vorgeschlagen werden? Wie kann die Versorgungskontinuität der Pentair-Kunen gewährleistet werden, und worüber sollten die Kunden informiert werden? Der Abend ist noch lang.
Gründe für die Verlangsamung der Lieferkette
Überall auf der Welt leiden die einzelnen Branchen unter einer immer mehr ins Stocken geratenden Lieferkette. Die Gründe dafür sind vielschichtig und komplex. Erwartungsgemäß sind viele davon auf COVID zurückzuführen. Aufgrund einer unterbrochenen Rohstoffproduktion, einer derzeit hohen Verbrauchernachfrage und aufgrund von Volkswirtschaften, die sich nur schwer erholen, gibt es einen Mangel an allem – von Kunststoffen bis hin zu Metallen. Die Pandemie hat sich auch auf den Verkehr ausgewirkt und zu einem weltweiten Engpass im Schiffs- und Straßenverkehr geführt, der nicht aufgeholt werden kann. Dazu kommt eine weltweite „Halbleiterknappheit“, welche die Lage noch verschlimmert und wodurch die Versorgung kaum vorhersagbar ist. Nach Jahrzehnten der „Just-in-Time“-Produktion ist „Just-in-Time“ derzeit einfach zu spät.
Wenn man nicht plant, dann ist ein Scheitern vorprogrammiert.
Jeder ist davon betroffen, auch Pentair. Nun ist entschlossenes Handeln gefragt. Aber Pentair verfügt über ein gut eingespieltes Verfahren, um diese Herausforderung zu bewältigen. Bei der Operations Taskforce handelt es sich um ein sehr erfahrenes Team, das seit jeher risikobasiert denkt. Die Taskforce wurde vor fünf Jahren für genau dieses Szenario ins Leben gerufen: zur Überwachung von Faktoren, die sich auf die Produktion auswirken können, zur raschen Behebung von Störungen und zur Gewährleistung einer einheitlichen Kommunikation zwischen allen Pentair-Mitarbeitern und den Kunden.
Normalerweise trifft sich die Taskforce alle 2 Wochen. Aufgrund der aktuellen Situation wurde jedoch Alarmstufe Gelb ausgerufen, sodass die Besprechungen im Jahr 2021 mindestens wöchentlich stattfinden.
Wir denken über den Tellerrand hinaus.
„Die Arbeit der Operations Taskforce ist Teil unseres risikobasierten Denkens“, erklärt Marco Calatroni. Niemand kann der Taskforce einen besseren Einblick geben als Marco. Als Head of Value Stream bei Pentair ist er am Puls der europäischen Pentair-Produktion, wobei sein Aufgabenbereich von der Entwicklung neuer Produkte bis hin zur Produktionsplanung reicht. Seine Aufgabe besteht darin, die Effizienz zu steigern und Abfall zu reduzieren. Derzeit werden seine Fähigkeiten aufgrund eines Mangels an Rohstoffen und Komponenten, der zu leeren Lagerräumen führt, auf die Probe gestellt.
„Es ist ein Drahtseilakt, aber wir sehen es auch als eine Chance, zu lernen“, fährt er fort. „Um die Lieferverzögerungen für unsere Kunden zu minimieren, müssen wir so kreativ wie möglich sein.Wir haben Möglichkeiten entdeckt, ähnliche Komponenten zu ersetzen oder bessere Komponenten zu schaffen, ohne dabei deren Leistung zu beeinträchtigen. Gegebenenfalls bedarf es einer kleinen Anpassung; dies kann auf lange Sicht aber auch positive Auswirkungen haben.“
Den Worten Taten folgen lassen
Erst in diesem Monat hat Pentair die Komponenten zweier wichtiger Produktlinien überarbeitet, modifiziert und angepasst: der Ventile Autotrol 255 und SIATA V132.
„Was das Autotrol-Ventil angeht, so haben wir vorübergehend einen neuen Siebaufsatz von Hand bearbeitet, da durch einen Mangel an diesem Aufsatz unsere Lieferfähigkeit beeinträchtigt war“, fährt Marco fort. „Wir haben einen ähnlichen Fleck-Siebaufsatz so überarbeitet, dass er perfekt passt. Wir werden die Ventile so lange damit ausliefern, bis unser europäischer Zulieferer eine neue Form entwickelt hat. Zudem haben wir ein neues Luftsperren-Adapter-Kit für einige Produkte derselben Produktreihe entwickelt, um die Versorgungslücke der Luftsperrenkugel zu schließen. In der Zwischenzeit sind die Transformatoren für die SIATA V132-Ventile vorübergehend nicht verfügbar, so dass wir sie mit einem angepassten Autotrol-Transformator ausliefern, um weiterhin liefern zu können.“
„In jedem Fall geht es um Planung, Prüfung, manchmal auch um maschinelle Bearbeitung, und das alles mit einer umfangreichen Dokumentation – selbst für die kleinste Änderung. Aber es lohnt sich! Zumindest bleibt dadurch der Betrieb unserer Kunden am Laufen. Wir versuchen auch, die Lieferungen so zu verteilen, dass niemand einen Vorrat anlegen kann. Das ist hart, aber die fairste Art und Weise, um alle unsere Kunden – ob groß oder klein – gleichermaßen zu bedienen. Wir müssen agil sein und schnelle Entscheidungen treffen. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir aus dieser Situation gestärkt hervorgehen werden.
Das Gesamtbild sehen
Marco trifft sich jede Woche mit wichtigen Akteuren aus den Bereichen Produktion, Beschaffung, Marketingkommunikation und Produktmanagement – sie alle gehören zur Operations Taskforce. Mit detaillierten Kenntnissen der Produktionspläne und möglicher Lieferengpässe gehen sie systematisch jede Produktlinie durch und ermitteln, welche Produkte (wenn überhaupt) betroffen sind, was getan werden kann, um Unterbrechungen zu reduzieren, und was kommuniziert werden muss.
„Unser Ziel ist es, ein umfassendes „Problem“-Dashboard mit der Klassifizierung „Gut“, „Schlecht“ und „Unerfreulich“ zu erstellen, sagt Eliane Poey-Lafrance, Produktmanager für Ventile. „So erhalten wir ein vollständiges und detailliertes Bild von der aktuellen Situation. Nur dann können wir Maßnahmen ergreifen und unseren Kunden eine ehrliche Einschätzung geben“.
„Die Besprechung kann durchaus hart sein. Wir alle spielen eine wichtige Rolle und ziehen uns gegenseitig zur Rechenschaft. Es gibt einige schwierige Fragen und schwierige Entscheidungen, aber wir sind ein starkes Team. Wir besitzen die Autonomie und Flexibilität, größere Produktionsänderungen schnell vorzunehmen. Das kann der Wechsel eines Lieferanten sein, die Priorisierung eines Produktionslaufs oder die Anpassung eines Bauteils. Wir lassen nichts unversucht. Erst in diesem Monat haben wir Komponenten von Hand bearbeitet, um Teile zu ersetzen, die schon lange im Rückstand sind. Als Ergebnis erhält der Kunde ein leistungsstarkes Produkt, das früher als erwartet geliefert wird.“
Es gemeinsam schaffen
„Als Operative Taskforce können wir eine schwierige Situation am besten bewältigen“, stimmt Marco Calatroni zu. „Unser Dashboard zeigt die ganze Situation, so dass wir Probleme am besten abmildern und uns und unseren Kunden gegenüber offen sein können.“
„Und im Gegenzug bleiben uns unsere Kunden treu, da sie verstehen, was wir zu erreichen versuchen. Keiner mag Lieferverzögerungen; versteckte Überraschungen sind aber noch schlimmer. Wenn man es im Voraus weiß, kann man es einplanen. Und selbst wenn es unangenehm sein mag, empfiehlt es sich manchmal zu sagen, dass es keine Neuigkeiten gibt! Wichtig ist, dass wir mit unseren Kunden in Verbindung und so transparent wie möglich bleiben. Nur so können wir das Vertrauen zwischen unseren Kunden und uns erhalten.“
„Wir sitzen alle im gleichen Boot“, so das Fazit von Marco. „Unsere Materiallieferanten, unsere Händler, unsere Kunden und unser Wettbewerb haben alle mit den gleichen Problemen zu kämpfen. Aber wir steuern auf ruhigere Gewässer zu, mit der besten Crew am Steuer. Pentairs Lösungsansatz ist es, vorausschauend zu denken, proaktiv zu handeln und engagiert zu sein, um gemeinsam Lösungen zu finden, die uns erfolgreich durch diese Situation bringen."